Der Klangfisch ist die Gemeindeband der Ev. Gemeinde am Weinberg in Berlin Mitte. Gegründet wurde das Projekt, wie vermutlich jedes musikalische Ensemble, zunächst nur aus dem Wunsch heraus, gemeinsam Musik zu machen, fanden wir in der damaligen Sophiengemeinde und ihrem Cantor Jonas Sandmeier großartige Förderer. Schnell wurden wir eingeladen, den ersten Gottesdienst musikalisch zu begleiten.
In noch jugendlichem Eifer wollten wir die Gottesdienstbesucher und Pfarrer mit Titeln von Rio Reiser u.a. provozieren und auch vor den Kopf stoßen, doch merkten wir schnell, dass wir nur offene Türen einrannten: Geradezu unheimlich war es, wie selbstverständlich sich die „Protest-Songs“ in die Gottesdienste einfügten, wie oft wir merkten, dass sie dieselben Themen behandelten, welche die Gottesdienstbesucher gerade beschäftigten.
Und so wurde dies schnell zu einem unserer Grundanliegen: Lieder zu finden, die auf den ersten Blick so gar nicht in einen Gottesdienst passen wollen, weil sie zu drastisch, zu plakativ oder zu sehr „Popmusik“ sind, und die dann, aus dem veränderten Blickwinkel des Sonntages betrachtet, eben doch „wie die Faust auf’s Auge“ den jeweiligen Gottesdienst inhaltlich bereichern.
Diesem grundsätzlichen Ziel gemäß ist unsere Musik v.a. eine Musik zum Zuhören, zum Mitdenken und -träumen. Im Zentrum steht ihre Aussage, ihr Anliegen an die Menschen, die wir musikalisch herausarbeiten, wodurch wir uns von dem bekannten Original musikalisch oft durchaus entfernen. Dabei setzen wir – ganz konservativ – auf „handgemachte“ Musik mit all ihren kleinen musikalischen Scherzen und mit manchen Einschränkungen, wohl wissend, dass gerade „echte, einfache“ Musik die Menschen eher und besser erreicht als die „hochglanzpolierten“ Plattenproduktionen, die uns täglich von allen Seiten her beschallen.
Wir sind ein ökumenisches Band-Projekt: Unter uns sind Protestanten, Katholiken und Atheisten. Doch geeint sind wir nicht nur durch musikalische Vorlieben. Wie jeder MENSCH machen wir uns Gedanken über die Welt, in der wir leben, über die Menschen, die uns umgeben und jene, die scheinbar so fern sind; wir grübeln über das Gute im Menschen und über die doch so oft feststellbare Abwesenheit des Guten in der Welt und wir suchen und finden Antworten in Liedern und Songs von Menschen, die sich wie alle Menschen zu jeder Zeit diese Fragen stellen. Und mit diesen Fragen fühlen wir uns, ob Protestanten, Katholiken oder Atheisten, nicht nur untereinander, sondern auch mit der Gemeinde am Weinberg und allen unseren Zuhörern auf einer gemeinsamen Grundlage verbunden.